Abteilung Fußball

Unsere Abteilung Fußball

Seit 1946 wird beim TSV Moorenweis Fußball gespielt. Die Abteilungsfarben sind grün-weiß

Die Trainingseinheiten finden auf unseren vereinseigenen Sportplätzen an der Jahnstraße statt. Gespielt wird in der Schreinerei-Sigl-Arena an der Jahnstraße. Im Winter wird in der Mehrzweckhalle an der Ammerseestraße trainiert.

Die Fußball-Abteilung organisiert den Christbaumverkauf am Sportplatz, sowie seit 2008 die After-X-Mas-Party (immer am 26.12.)

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Mannschaften
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Aktive Mitglieder

Aktuelles aus der Abteilung Fußball

Spielbetrieb

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Zur Verfügung gestellt vom Bayerischer Fußball-Verband –  Mehr auf BFV.de

Abteilung Fußball

Unsere Mannschaften

Die Abteilung Fußball gliedert sich in mehrere Mannschaften. Hier finden Sie Ansprechpartner sowie Trainings- und Spielzeiten der einzelnen Mannschaften.

Trainer:

Branko Marcetic und Markus Kreitner
Telefon: 0170 2890177

Trainingszeiten:

Dienstag & Donnerstag 19:00 Uhr

Halle: Donnerstag 20:00 – 22:00 Uhr (Mehrzweckhalle Ammerseestr.)

Trainer:

Jürgen Denninger – Tel. 0170 2866592

Timo Jaros

Trainingszeiten:

Dienstag & Donnerstag 19:00 Uhr

Halle: Donnerstag 20:00 – 22:00 Uhr (Mehrzweckhalle Ammerseestr.)

Derzeit nicht im Spielbetrieb, nur Training.

Neuzugänge sind jederzeit herzlich willkommen!

Trainer:

Bei Interesse an Frank Mühlmann wenden: Tel. 0170 4726678

Trainingszeiten:

Freitag 19:00 Uhr – bei ausreichender Teilnehmerzahl.

Halle: Samstag 17:30 – 19:00 Uhr (Mehrzweckhalle Ammerseestr.)

SG Moorenweis/Türkenfeld

Vorrunde in Türkenfeld, Rückrunde in Moorenweis (Trainings und Spiele)

Trainer:

Ludwig Karl – Tel. 0172 6676383

Carsten Pavlovits – Tel. 0171 1516175 

Trainingszeiten: 

Montag & Mittwoch 19.00 – 20.30 Uhr

Halle: Samstag 16:00 – 17.30 Uhr (Mehrzweckhalle Ammerseestr.)

Heimspiele:

Freitag 19.00 Uhr

Für die Saison 2023/24 wurde keine B-Jugend gemeldet.

 

SG Geltendorf / TSV Moorenweis

Trainer:

Manfred Baader – Tel. 01511 7873296

Trainingszeiten:

Dienstag & Donnerstag: 18:00 – 19:30 Uhr (in Geltendorf)

Halle:  Donnerstag 18:30 – 20:00 Uhr (Mehrzweckhalle Moorenweis Ammerseestr.)

Heimspiele:

Samstag: 13:00 Uhr (in Geltendorf)

Trainer:

Frank Mühlmann – Tel. 0170 4726678

Claudius Kietzig

Christian Lerf

Trainingszeiten: 

Montag & Mittwoch: 17:30 – 19:00 Uhr

Halle: Montag 16:30 – 18:00 Uhr / Samstag 13:00 – 14:30 Uhr (Mehrzweckhalle Ammerseestr.)

Heimspiele: 

Samstag, 10:30 Uhr 

Trainer:

Niclas Pavel – Tel. 0175 1152334

Sebastian Wolf – Tel. 0176 22063590

Trainingszeiten:

Dienstag & Donnerstag 17:30- 19:00 Uhr

Halle: Samstag 14:30 – 16:00 Uhr (Mehrzweckhalle Ammerseestr.)

Heimspiele:

Sonntag 11.00 Uhr

Trainer:

Michael Gistl – Tel. 0160 96884637

Christian Schiele


Trainingszeiten:

Dienstag & Donnerstag 17:00 – 18:30 Uhr

Halle: Donnerstag 17:00 – 18:30 Uhr  (Mehrzweckhalle Ammerseestr.)

Heimspiele:

Samstag 12:00 Uhr

Trainer:

Mike Weigl – Tel. 0162 3029922

Florian Garbe – Tel. 0174 5202008

Silas Franz – Tel. 0160 95687682

Trainingszeiten:

Mittwoch: 17:00 – 18:00 Uhr

Halle: Dienstag 16:30 – 18:00 Uhr (Mehrzweckhalle Ammerseestr.)

Bei Interesse gerne unverbindlich vorbeikommen.

Fußball

After-X-Mas-Party am 26.12.2023

Am 26.12.2023 findet wieder die große After-X-Mas-Party am Sportplatz statt. Wie immer mit 2 Areas (Halle und Apres-Ski-Zelt). Es legen auf: DJ P-AUKI und DJ Börni. Beginn ist um 20

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Unsere Abteilungsleitung

Georg j. Büger
Georg j. Büger

1. Abteilungsleiter

0157 35596367

Andreas otter
Andreas otter

2. Abteilungsleiter

0172 7173536

Elias Dietrich
Elias Dietrich

Beisitzer

Tom Unshelm
Tom Unshelm

Beisitzer

Frank Mühlmann
Frank Mühlmann

Jugendleiter Kleinfeld

0170 4726678

Stefan Mühlpointner
Stefan Mühlpointner

Kassier

0162 1732992

Benedikt Dumhard
Benedikt Dumhard

Beisitzer

bernd schneider
bernd schneider

Schriftführer

0176 53801038

- vakant -
- vakant -

Jugendleiter Großfeld

...

Philipp Keckeis
Philipp Keckeis

Beisitzer

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Unsere Chronik

Zusammengestellt von Bernd Schneider

„Wilde Spiele“ gegen Nachbarortschaften. Erster Platz am Ortsausgang Richtung Eismerszell entsteht. Ehemaliger Spieler der Münchener Löwen gibt Impulse. 

Mindestes seit dem Jahr 1928 wird in Moorenweis Fußball gespielt. In einer „Spielgemeinschaft“ mit Eismerszell wird gegen Ortschaften wie Türkenfeld, Inning oder Althegnenberg gekickt. Der Spielbetrieb wird ausschließlich durch private Spenden finanziert, richtige Trikots gibt es zu dieser Zeit noch nicht, die Fahrten zu den Spielen werden in der Regel per Fahrrad zurückgelegt. Die Mannschaftsführung und die Organisation übernehmen Franz und Hermann Schindlmayr. 1929 zieht die Münchener Fußball-Legende Josef Bruglachner nach Moorenweis. Der ehemalige Spieler des TSV 1860 München und des VfR Mannheim ist ein Impulsgeber für den Fußball im Ort. Bruglachner spielte von 1908 bis 1923 beim TSV 1860 und war dort Ehrenspielführer. Vermutlich brachte es kein anderer Spieler der Löwen in diesen Jahren auf eine größere Zahl von Einsätzen in der Münchener und Süddeutschen Auswahl, als der wegen seines harten Schusses gefürchtete Verteidiger. Die Firma Bruglachner stellt auch manchmal einen LKW für den Spielertransport zur Verfügung. Der „wilde“ Spielbetrieb in Moorenweis endet weitgehend bei Kriegsausbruch 1939.

Gründerjahre. Mangelwirtschaft. Idealismus.

Am 1. Oktober 1945 findet die erste Zusammenkunft zur Gründung einer Fußball-Abteilung auf Anregung von Franz Schindlmayr statt. Am 23. Februar 1946 wird bei der Jahreshauptversammlung des Turnvereins Moorenweis im Nebenzimmer des Gasthofs Schamberger die Fußball-Abteilung gegründet und der Turnverein in Turn- und Sportverein Moorenweis umbenannt. Als 1. Abteilungsleiter stellt sich Josef Zimmermann zur Verfügung. Zum 2. Abteilungsleiter wird Franz Schindlmayr gewählt. Dieser ist zu jener Zeit auch ein weithin bekannter Schiedsrichter und Schiedsrichter-Funktionär. Der Spielbetrieb wird im Frühjahr 1946 mit einer 1. Mannschaft in der Ammersee-C-Klasse aufgenommen, ebenfalls wird eine Jugendmannschaft angemeldet. Der Fußballplatz an der heutigen Römerstraße (am Ortsausgang in Richtung Langwied) wird in Betrieb genommen. Gerade kurz nach dem Krieg gibt es im Spielbetrieb manche Einschränkung. So kann zum Beispiel im Jahre 1948 ein Spiel gegen den FC Rot-Weiß Legau nicht stattfinden, weil behördlicherseits eine Busfahrt nicht genehmigt wird und eine Hin- und Rückfahrt der Gäste aus dem Allgäu mit dem Zug nach Geltendorf nicht in einem Tag zu schaffen ist. 1948 wird man in die B-Klasse Ammersee eingestuft.


Bau des Fußballplatzes am noch heute benutzten Standort. Abstieg in die C-Klasse.

Nach Erhalt eines Zuschusses zum Platzbau („Totozuschuss“) wird 1952 begonnen, die Kiesgrube am östlichen Ortsausgang Richtung Jesenwang in einen Fußballplatz umzuwandeln. Im Wasser dieser überfluteten Kiesgrube ertranken zwischen 1939 und 1954 fünf Personen. Ein heute hinter dem Beachvolleyballplatz verstecktes Holzkreuz erinnert an diese Unglücksfälle. Am 30. Mai 1954 kann der neue Sportplatz mit einer Turnvorführung und einem Freundschaftsspiel feierlich eröffnet werden. Richtige Umkleiden gibt es dort allerdings noch nicht, die Sportler bringen die Trikots von zu Hause mit. In sportlicher Sicht verläuft dieses Jahrzehnt relativ unspektakulär, nach dem Abstieg aus der B-Klasse (heutige Kreisklasse) 1953 verbringt man die folgenden Jahre in der C-Klasse. Anfang der 50er-Jahre werden Freundschaftsspiele des Öfteren mit Hin- und Rückspiel vereinbart. Auch das Gesellige kommt bei diesen Spielen nicht zu kurz wird mit einem Ausflug (teilweise übers Wochenende) verbunden. 1950 bietet zum Beispiel der TSV Benediktbeuern-Bichl ein Spiel an und preist gleichzeitig die Möglichkeit, am nächsten Tag die Benediktenwand zu besteigen. Die Übernachtung und Verpflegung übernimmt jeweils Heimverein, das gleiche wird für das Rückspiel gefordert.

Mannschaftsfoto 1950
Sportplatzeröffnung 30.05.1954

Der TSV im Aufwind. Bauvorhaben am Sportplatz werden abgeschlossen. Rekordkulisse von über 2000 Zuschauern beim Aufstiegsspiel 1969.

In der Saison 1959/60 steigt der TSV mit Trainer Peter Vogt sen. wieder in die B-Klasse (heutige Kreisklasse) auf. 1961 übernimmt Helmut Klotz das Amt des Jugendleiters, welches er sage und schreibe 29 Jahre innehaben wird. Am 6. August 1961 wird der erste Bauabschnitt mit den neuen Umkleidekabinen und der Hausmeisterwohnung eingeweiht. Gleichzeitig wird die „Erweiterung des Spielfeldes“ gefeiert. In der Spielzeit 1961/62 erreicht Moorenweis erstmals die A-Klasse (heutige Kreisliga) durch einen 2:0-Sieg im Entscheidungsspiel gegen den SV Prittriching. Ein Jahr später steigt man allerdings wieder ab. Im Jahre 1963 wird die AH gegründet. 1964 wird die Jugend durch ein 5:3 im Endspiel gegen den TSV Geltendorf Ammersee-Pokalmeister. 1964/65 gelingt der Ersten Mannschaft abermals der Aufstieg in die A-Klasse. Trainer ist Helmut Klotz. Im Sommer 1965 steht das Sportgelände komplett unter Wasser. Im selben Jahr wird Josef Klotz Abteilungsleiter und bleibt es bis 1976. Im Jahr 1966 wechselt Josef „Josl“ Schäffler zum Deutschen Meister TSV 1860 München. Er kann sich dort jedoch nicht durchsetzen und kehrt wieder zum TSV Moorenweis zurück, für den er insgesamt über 1000 Spiele bestreitet. Im Jahr 1967 wird nun auch die TSV-Turnhalle in Betrieb genommen, Kegelbahn und Schießstände folgen zeitnah. Das Sportlerheim ist damals noch nicht bewirtet, hat aber immerhin schon einen als „Brotzeitstube“ bezeichneten Gesellschaftsraum. 1968/69 steht Moorenweis erstmals vor dem Sprung in die Bezirksliga. Als A-Klassenmeister der Gruppe West gewinnt man das erste Aufstiegsspiel auswärts beim FC Rottach-Egern mit 2:1. Zu Hause verliert der TSV vor der unglaublichen Rekordkulisse von über 2000 Zuschauern mit 1:3. Beim dritten und alles entscheidenden Spiel unterliegt Moorenweis auf neutralem Platz in Penzberg ersatzgeschwächt mit 1:2 und bleibt in der A-Klasse.

Relegations-Rückspiel gegen den FC Rottach-Egern 1969

Die goldenen Jahre. Der TSV eilt von Erfolg zu Erfolg. Die Erste Mannschaft wird zur festen Größe in der Bezirksliga. A-Jugend steigt 1976 in die Bayernliga auf und erreicht das Finale des Bayernpokals!

Seniorenbereich: In der Spielzeit 1974/75 überflügelt der TSV Moorenweis in der A-Klasse (heutige Kreisliga) im Saison-Endspurt den zwischenzeitlich bereits scheinbar uneinholbar enteilten TSV Geltendorf, welcher aus seinen letzten 8 Spielen nur noch 4 Punkte holt. Damit hat Moorenweis den Aufstieg in die Bezirksliga endlich geschafft! Der TSV wird dann auch noch Zugspitzmeister durch einen 4:1 Sieg gegen den A-Klassen Meister Ost, FC Mittenwald. Trainer ist Franz Keckeis. Im Juli 1975 wird der zweite Fußballplatz seiner Bestimmung übergeben. Das erste Heimspiel in der Bezirksliga weckt im Ort reges Interesse: der TSV trennt sich vom FC Emmering vor 800 Zuschauern mit 1:1. Moorenweis etabliert sich in den folgenden Jahren als feste Größe in der Bezirksliga. Diese ist damals übrigens die 5. Liga, nicht wie heute die 7. Spielklasse. Prägende Spieler zu dieser Zeit sind u.v.a. „Josl“ Schäffler, Hans Sigl, Franz Schneider und „Fredi“ Mahl. In jener Zeit ist es noch möglich eine erfolgreiche Bezirksligamannschaft mit fast ausschließlich einheimischen Spielern zu stellen. Geld wird an die Spieler nicht gezahlt. In der Saison 78/79 belegt der TSV Moorenweis einen guten Mittelfeldplatz. Meister und damit Aufsteiger in die Landesliga wird ein späterer Erstligist, die vom „Meisterlöwen“ Peter Grosser trainierte SpVgg Unterhaching.

Jugendbereich: Insbesondere die A-Jugend kann in den 70er-Jahren überragende Erfolge feiern, die untrennbar mit dem Namen des Jugendleiters und -trainers Helmut Klotz verbunden sind. Über Jahre hinweg stellt Moorenweis die erfolgreichste A-Jugendmannschaft des Landkreises. Von 1973 bis 1976 spielen unsere Jungs in der Bezirksliga, den Landkreispokal gewinnen sie 1973, 1974, 1975, 1976 und 1978. Im Jahr 1976 gelingt der ganz große Wurf, als Moorenweis in die neugeschaffene Jugend-Bayernliga aufsteigt. Diese ist die höchstmögliche Spielklasse. Ebenfalls 1976 wird das Endspiel um den Bayernpokal erreicht, welches denkbar knapp mit 4:5 gegen den SV Erlenbach (Unterfranken) verloren geht. Bei einem Turnier in Berlin schlägt man im Finale die A-Jugend des amtierenden Schweizer Meisters FC Zürich. Dieser Erfolg weckt Begehrlichkeiten bei anderen Clubs. Nach dem altersbedingten Ausscheiden aus der A-Jugend wechseln mehrere Spieler des TSV (darunter Wolfgang Vogt und Ludwig „Luggi“ Schäffler) zum Bayernligisten SC Fürstenfeldbruck. Dort ist Schäffler noch heute der zweiterfolgreichste Torjäger aller Zeiten. Der TSV kann für die erste Saison in der A-Jugend-Bayernliga die Abgänge nicht adäquat ersetzen und steigt nach nur einem Jahr wieder ab. Man hatte es dort als einziger echter „Dorfverein“ unter anderem mit dem FC Bayern und dem TSV 1860 München zu tun. Beim Ligakonkurrenten FC Augsburg spielt ein 17-jähriger mit, der wenig später als „blonder Engel“ weltweit bekannt sein wird:  Bernd Schuster. Knapp vier Jahre nach seinen Spielen gegen Moorenweis kickt er beim FC Barcelona und ist Europameister. Gegen den TSV soll er jedoch keinen Stich gemacht haben. Die D-Jugend des TSV erreicht 1977 als Zugspitzmeister das oberbayerische Finale, die Endspielniederlage gegen den FC Bayern München verfolgen in Moorenweis rund 600 Zuschauer.

Bezirksliga Mannschaft 1975

Erneute Spitzenleistungen. TSV erringt Hallenmeisterschaften am laufenden Band. Erste Mannschaft steigt 1986 wieder in die Bezirksliga auf.

Im Jahre 1980 wird der dritte Fußballplatz eingeweiht. Die D-Jugend wird im selben Jahr Zugspitzmeister und verliert im oberbayerischen Halbfinale gegen den TSV 1860 München. In dieser Mannschaft stehen mit Josef Scheiblegger (TSV Landsberg), Gerald von Zehmen (Schwaben Augsburg, FC Augsburg) und Klaus Schäffler (SpVgg Starnberg, TSV 1860 München, TSV Eching) gleich drei Spieler, die später den Weg in den höherklassigen Fußball finden werden. Im Winter 1981/1982 steht der Fußballplatz erneut komplett unter Wasser. 1981 wird die Flutlichtanlage am 3er-Platz in Betrieb genommen. In der Spielzeit 1981/82 kann der TSV die Bezirksliga nicht mehr halten und steigt in die A-Klasse (Kreisliga) ab. Große Erfolge werden in den 80ern in der Halle errungen. Seit 1981 werden die Ammersee-Hallenmeisterschaften ausgetragen. Der Bau der Moorenweiser Mehrzweckhalle im Jahre 1983 wirkt sich sofort positiv für den TSV aus. Unsere Mannschaften haben einen Vorteil gegenüber Vereinen aus den umliegenden Gemeinden, welche keine Trainingsmöglichkeit dieser Größenordnung besitzen. Der TSV wird 1983, 1984, 1985, 1987, 1988 und 1989 Ammersee-Hallenmeister, 1985 zusätzlich noch Zugspitzmeister. Besonders in den Finalrunden herrscht in den Hallen regelmäßig eine sehr gute bis hitzige Atmosphäre. Erst Ende der 90er-Jahre kann der SC Fürstenfeldbruck den TSV Moorenweis als „Rekordmeister“ ablösen. In der Saison 1985/86 ist es erneut so weit, der TSV wird unter Trainer Sebastian „Wastl“ Hartl aus Fürstenfeldbruck wieder Meister der A-Klasse und steigt erneut in die Bezirksliga auf. Im Mai 1986 erscheint die erste Stadionzeitung und die Bandenwerbung wird installiert. Im Juni 1989 kann auch Trainer „Luggi“ Schäffler den Abstieg der 1. Mannschaft aus der Bezirksliga nicht verhindern. Die E-Jugend wird 1989 zuerst Ammersee-, dann Zugspitzmeister. Im oberbayerischen Halbfinale ist dann der FC Bayern München Endstation. In den 80ern finden am Vereinsgebäude größere Umbaumaßnahmen statt: Nachdem im Jahre 1981 das Gewerbeaufsichtsamt die Küche der Sportgaststätte bemängelt hat und auch zwei vorhandenen Kabinen für die Mannschaften des TSV viel zu wenig sind, entschließt man sich zur sogenannten „großen Lösung“, den Anbau eines neuen Kabinentraktes. Dieser umfasst vier Kabinen, eine Schiedsrichterkabine, zwei Duschräume und einen Geräteraum im Untergeschoss, den Anbau der neuen Sanitäranlage, von Kühl- und Lagerräumen der Sportgaststätte im Erdgeschoss, sowie den Ausbau der Hausmeisterwohnung im Obergeschoss. Die TSV-Mitglieder erbringen über 12.000 Stunden freiwillige Arbeit an der Baustelle. Die feierliche Eröffnung findet im Jahr 1987 statt.

Bezirksliga-Aufstieg 1986
Anbau Kabinentrakt Mitte 1980er-Jahre
Anbau Kabinentrakt Mitte 1980er-Jahre

Kleinere Brötchen und bittere Pillen. Der schleichende Abstieg beginnt.

Nachdem in Moorenweis weiterhin kein Geld an Spieler gezahlt wird und Vereine aus dem Umkreis mit Bezahlung locken, wird es immer schwieriger gute Spieler zu halten. 1991/92 kann man im Relegationsspiel gegen den Abstieg den FC Landsberied noch distanzieren, eine Saison später ist es dann doch soweit, 1992/93 steigt der TSV in die B-Klasse (heutige Kreisklasse) ab. Davor hatte man 18 Jahre A-Klasse (heutige Kreisliga) und 10 Jahre Bezirksliga gespielt. In den folgenden Jahren findet man sich meist im Mittelfeld der B-Klasse wieder. Sportlich erfolgreich sind indes die Schiedsrichter. Mit Rainer Schramm und Robert Hartl pfeifen gleich zwei unserer Referees in der Landesliga. Abteilungsleiter zu jener Zeit ist Helmut Milisterfer, welcher mit insgesamt 12 Jahren (1978-1986 und 1992-1996) an der Spitze der Fußball-Abteilung der Rekordhalter ist. 1995 erreicht der TSV die 5. (Vor-) Runde im DFB-Pokal. Endstation ist der Bayernligist FC Starnberg, gegen den zu Hause mit 2:7 verloren wird. 1995 wird begonnen, den so genannten „Einser-Platz“ wieder herzurichten, neu zu planieren und einzusäen, sowie Bandenwerbung anzubringen. Er soll von nun an wieder das Hauptspielfeld für die Seniorenteams sein. Am 26.12.1995 stirbt TSV-Spielertrainer Hermann Keil aus Geltendorf im Alter von 35 Jahren an den Folgen einer Infektion. Wenige Tage zuvor hatte er noch eine Trainingseinheit geleitet und sich dann einer vermeintlichen Routineoperation unterzogen. 1997 werden Hans Sigl und Franz Schneider für insgesamt 1000 Spiele im Trikot des TSV Moorenweis geehrt, die gleiche Ehrung erhalten 1999 Cornel Fuchsschwanz und Josef Schäffler. Das „Jahrhunderthochwasser“ Pfingsten 1999 verschont auch Moorenweis nicht, der Hauptplatz des TSV steht wochenlang unter Wasser.

 

Erste Mannschaft 1993
Erste Mannschaft 1993

Einsetzender Aufschwung nach erneuten Tiefpunkten im Herrenbereich. Erfolge in der Jugendarbeit. 

In der Saison 2001/2002 kommt ein weiterer Tiefpunkt. Mit einer nominell guten Mannschaft will man eigentlich um den Aufstieg in die Kreisliga mitspielen, doch fehlender Teamgeist führt letztlich zum Abstieg in die A-Klasse. Auch eine starke Rückrunde unter Interimstrainer Richard Greif reicht nicht mehr aus, um das Ruder noch herumzureißen. Eine Saison später schafft der TSV unter Trainer Werner Entholzner die Rückkehr in die Kreisklasse. Härtester Widersacher ist die SpVgg Wildenroth, welche im Endspurt Nerven zeigt und vom TSV noch überflügelt wird. Im Winter 2002/2003 ist der Sportplatz mal wieder überflutet und gefriert. Der Sportplatz wird damit zum „Eisstadion“, in dem Schlittschuhläufer und Eishockeyspieler ihre Runden drehen. Der Wind in der Kreisklasse erweist sich als zu rau, erneut muss ein Abstieg in die A-Klasse hingenommen werden. Im Relegationsspiel in Maisach verliert man denkbar knapp im Elfmeterschießen gegen den SV Puchheim. Die B-Junioren besiegen 2004 im Finale des Sparkassenpokals den SC Unterpfaffenhofen und holen diese Trophäe zum ersten Mal nach Moorenweis. Im Juni 2006 gewinnt Manuel Schäffler mit der U17 des TSV 1860 München die Deutsche Meisterschaft. Der Sohn von „Luggi“ Schäffler spielte bis Ende der D-Jugend beim TSV Moorenweis. Durch die Ausweisung neuer Baugebiete Ende der 90er-Jahre und den damit verbundenen Zuzug von Familien ist gerade im Jugendbereich ein starker Anstieg der Aktivenzahlen zu verzeichnen. So hat der TSV im Jahr 2006 drei F-Jugendteams im Spielbetrieb, aber im Eindruck des WM-Booms ist selbst dies zu wenig. In der Saison 2006/2007 belegt der TSV in der A-Klasse nach einem spannenden Saisonfinish den zweiten Rang hinter Meister SV Puch. In einem furiosen Relegationsspiel wird der FC Eichenau in Mammendorf vor über 800 Zuschauern mit 6:2 zerlegt; der TSV ist damit wieder zurück in der Kreisklasse. Ein Jahr später gelingt beinahe der Durchmarsch in die Kreisliga. Das „Endspiel“ gegen den punktgleichen VSST Günzlhofen findet am letzten Spieltag zuhause vor über 500 Zuschauern statt. Moorenweis verliert mit 1:4 und wird nur „undankbarer Dritter“.

 

A-Klassen-Meister 2003

2010 – 2019
Über den Umweg A-Klasse in die Kreisliga. Rückkehrer ermöglichen Aufschwung.

Im Mai 2011 steht der Moorenweiser Manuel Schäffler mit dem Zweitligisten MSV Duisburg im DFB-Pokalfinale gegen den FC Schalke 04. Die Sensation bleibt aus, das Spiel endet 0:5. Beim TSV Moorenweis findet eine seit der Saison 2008/09 einsetzende Schwächephase in der Saison 2011/12 mit dem erneuten Abstieg in die A-Klasse ihren Tiefpunkt. Dort kann man sich in den folgenden Jahren konsolidieren und erreicht in der Saison 2014/15 unter Trainer Dieter Birkner den 2. Platz und damit die Relegation gegen den SC Olching II. Sowohl auswärts (1:0), als auch daheim (2:0) behält man die Oberhand und macht den Wiederaufstieg in die Kreisklasse perfekt. Der Zweiten Mannschaft gelingt in der Saison 2015/16 unter Trainer Johannes Schöttl der Aufstieg von der C-Klasse in die B-Klasse. Die Erste Mannschaft kann in der gleichen Spielzeit den Abstieg aus der Kreisklasse gerade noch verhindern. In den Folgezeit geht es Saison für Saison in der Tabelle weiter nach oben. In den Jahren 2015 bis 2017 macht die Fußball-Abteilung aber neben dem Platz negative Schlagzeilen. Rücktritte der Vorstandschaft sind keine Seltenheit. So schreibt das Fürstenfeldbrucker Tagblatt im Juni 2017: „In Moorenweis geht’s wieder drunter und drüber – die Fußball-Abteilung kommt einfach nicht zur Ruhe“. Erst mit Abteilungsleiter Johannes Vogt und seinem Team gelangt wieder Stabilität in die Führungsriege. 2018/19 wird der TSV unter den Trainern Branko Marcetic und Johannes Schöttl Meister der Kreisklasse und schafft damit erstmals nach 26 Jahren wieder die Rückkehr in die Kreisliga. Grund für diesen Aufschwung sind unter anderem Spieler wie Johann Dietrich, Andreas Beinhofer und Patrick Saur, welche früher höherklassig (Bayernliga, Landesliga) gespielt haben und nach ihrer Zeit bei anderen Vereinen zum Heimatverein zurückkehren, bzw. in den Ort geheiratet haben.

Aufstieg in die Kreisklasse 2015
Aufstieg in die Kreisklasse 2015

2020 – heute
Corona-Einschränkungen beeinträchtigen den Spielbetrieb. Auf Abstieg in Kreisklasse folgt direkter Wiederaufstieg.

Die Jahre 2020-2022 sind auch im Lokalfußball geprägt von der Corona-Pandemie, in denen der Trainings- und Spielbetrieb teilweise zum Erliegen kommt, bzw. unter starken Einschränkungen leidet. In der Kreisliga-Spielzeit 2021/22 enttäuscht der TSV auf ganzer Linie und steigt in die Kreisklasse ab. Bereits in der folgenden Saison erreicht Moorenweis in der neu eingeführten Herbstrunde 2022 den 1. Platz. In der Frühjahrsrunde (Meisterrunde) 2023 wird auf den letzten Drücker durch einen Patzer des FC Emmering der Relegationsplatz gesichert. Im Relegations-Hinspiel unterliegt man auswärts beim TSV Utting noch mit 0:1. Beim Rückspiel in Moorenweis behält man vor 650 Zuschauern beim 4:0 die Nerven und feiert den direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga. Trainer sind der während der Saison zurückgeholte Branko Marcetic und Markus Kreitner. Moorenweis spielt übrigens den Sargnagel für den TSV Utting. Nach dem Abstieg melden sich die Ammerseekicker pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum vom Spielbetrieb ab. Fast genauso erfolgreich wie die Relegation gestaltet sich für den TSV Moorenweis die Sparkassenpokal-Kampagne dieser Spielzeit: wir erreichen erstmals das Finale dieses Wettbewerbs. Im „Finale dahoam“ in Moorenweis empfängt man zur großen Enttäuschung dann aber nicht den regulär qualifizierten Finalgegner VSST Günzlhofen. Dieser befindet sich nach dem Bezirksliga-Abstieg in Auflösung und kann keine Mannschaft stellen. Stattdessen wird mittels streng geheimer Auslosung der ambitionierte Landesligist SC Oberweikertshofen als Ersatzgegner ermittelt. Gegen diesen hat man letztlich keine Chance und unterliegt vor 360 Zuschauern mit 1:6. In der Spielzeit 2023/24 qualifiziert sich der TSV als Zweiter souverän für die Meisterrunde der Kreisliga.

Aufstieg in die Kreisliga 2023

Wappen:

Beim TSV-Wappen handelt es sich um ein so genanntes Schildwappen. Dieses ist rot-weiß-rot diagonal gestreift. Der Verlauf dieser Diagonalen ist eher ungewöhnlich: bei fast allen solcher Wappen verläuft die Steigung von links unten nach rechts oben, beim Moorenweiser Wappen geht es „bergab“. Auf den roten Feldern befindet sich der Vereinsname, im weißen Feld prangt ein Edelweiß als Wappenblume. Dies ist sehr außergewöhnlich für einen Verein, der nicht im alpinen Raum beheimatet ist. Wahrscheinlich wurde das Edelweiß von der Moorenweiser Schützengesellschaft Edelweiß übernommen, welche heute eine der TSV-Abteilungen ist. Diese existiert bereits seit dem 18. Jahrhundert. Wann das Wappen entstanden ist, lässt sich nicht mehr genau nachvollziehen, seit den 1960er-Jahren wird es jedenfalls auf Briefbögen des Vereins verwendet. Es wurde mehrfach umgestaltet, in den späten 60er- und frühen 70er-Jahren wies es einen auffälligen Knick in der oberen rechten Ecke auf. In den späten 80ern wurde das Design wesentlich gefälliger gestaltet. Es wurde je nach Version der Ortsname in Klein- oder Großbuchstaben geschrieben. In den 1990ern wurde neben dem Edelweiß der Zusatz „gegr. 1920“ eingefügt. In den 2010er-Jahren wurde zusätzlich ein vereinfachtes Wappen entwickelt, welches vor allem den Druck, bzw. die Erkennbarkeit auf Trainingsanzügen usw. verbesserte.

 

Vereins- und Abteilungsfarben:

Wie beim TSV 1860 München haben auch beim TSV Moorenweis die Fußballer andere Farben als ihr Hauptverein. Bei den Löwen hat der Hauptverein grün-gold als Farben. Die Fußballer treten bekannterweise blau-weiß an. In Moorenweis sind die Farben des Hauptvereins rot-weiß, die Farben der Fußball-Abteilung sind grün-weiß.

Abteilungslied:

(zur Melodie vom Kaiserjägermarsch „Mir san die Kaiserjager“)

Nun lasst ein Lied erklingen aus froher Jugend Brust und hin zu allen dringen in edler Lebenslust!

Lasst nach dem Beispiel vieler uns kämpfen um den Preis! Ref: Wir sind die Fußballspieler der FA Moorenweis!

Wenn wir am Platze spielen, dann sorgt der ganze Chor, dass flott das runde Leder saust in des Gegners Tor.

Sind wir auch mal geschlagen, auf´s neue gilt der Preis! Ref: Wir sind die Fußballspieler der FA Moorenweis!

Mit Spiel und Sport wir stählen die Glieder und den Sinn, daraus Beruf und Heimat dann haben den Gewinn.

Frisch, fromm, froh, frei, dies Motto, sei unser höchster Preis: Ref: Wir sind die Fußballspieler der FA Moorenweis!

Lasst froh das Lied erklingen zu aller Jugend Lob, die sich in Jugendstärke zu edlem Sport erhob!

Dann sagen stolz die Mädchen und alle hier im Kreis: Ref: Das sind die Fußballspieler der FA Moorenweis!

(Dieses Lied wurde früher bei Vereinsveranstaltungen gesungen)

In den Anfangstagen des Fußballs in Moorenweis werden die Heimspiele hauptsächlich auf dem Platz an der heutigen Eismerszeller Straße* ausgetragen, ungefähr dort wo sich heute die Firma Heizöl Süßmeier befindet. Dieser Platz wird nach dem Umzug an die Jahnstraße* bis in die 60er-Jahre als Ausweichplatz genutzt. Die Beschaffenheit des Rasens dort wird als schlecht beschrieben, so manch spielerisch besserer Gegner soll sich hier die Zähne ausgebissen haben. Nach dem 2. Weltkrieg spielt man auf dem Platz an der Römerstraße*, am Ortsausgang in Richtung Langwied. Seit 1952 wird fleißig an der ehemaligen Kiesgrube am östlichen Ortsausgang in Richtung Fürstenfeldbruck gearbeitet, um diese in einen Fußballplatz zu verwandeln. Gut einen Monat vor dem „Wunder von Bern“, am 30. Mai 1954 ist es dann soweit, mit dem Umzug auf den Platz an der Jahnstraße* hat der TSV seine Heimat gefunden. Allerdings müssen die Fußballer noch bis zum 06.08.1961 warten, ehe das Gebäude mit Kabinen und Duschen zur Verfügung steht. Zuerst wird nur auf einem Platz trainiert und gespielt, seit 1966 gibt es ein Beleuchtung um den Trainingsbetrieb zu verbessern. Mit einem Flutlicht im heutigen Sinn haben diese Strahler allerdings nicht viel zu tun. 1967 wird die TSV-Halle am Sportplatz eröffnet. Kegelbahn und Schießstände folgen. Ein bewirtetes Sportlerheim gibt es da noch nicht, aber immerhin eine sogenannte „Brotzeitstube“. Das Vereinslokal der Fußballer ist weiterhin das Gasthaus Schamberger. Im Juli 1975 kommt der zweite Fußballplatz hinzu. Bis in die 70er-Jahre gibt es aufgrund des häufig unbespielbaren Geläufs auch noch einen Ausweichplatz in der Kalkofenstraße hinter dem Autohaus Knoller. Im Jahr 1980 wird Platz 3 angelegt; seit 1981 gibt es dort eine Flutlichtanlage. Die Betonmasten hierfür wurden vorausschauend nach den Olympischen Spielen 1972 in München erworben. Bei diesem Großereignis dienten sie zur Beleuchtung von Parkplätzen. Ab Mitte der 1980er-Jahre wird der etwas höher gelegene „Zweier-Platz“ aufgrund der latenten Hochwassergefahr am „Einser“ das Hauptspielfeld der Senioren. Zum Bezirksligaaufstieg 1986 bringt man erstmals Werbebanden an. Ab 1995 wird der „Einser-Platz“ mit einer Drainage versehen, neu planiert und eingesät, hier werden ebenfalls Werbebanden installiert und seit 1996 werden die Heimspiele der Seniorenmannschaften wieder dort ausgetragen. Gerade der „Dreier-Platz“ macht häufig Sorgen, seit den 90er-Jahren gleicht er im Herbst häufig einer Schlammwüste. 2002 versieht man ihn ebenfalls mit einer Drainage. 

Einen fast stadionähnlichen Charakter hat die Anlage des TSV aufgrund seiner Lage in der Senke der ehemaligen Kiesgrube. Dies ist freilich auch das große Manko. Zwar wurde nach dem ersten großen Hochwasser 1965 ein Entwässerungskanal vom Sportgelände über die Krautgärtenwiesen zum Moosgraben gegraben (eine Baufirma stellte hierfür kostenlos einen Bagger zur Verfügung). Dennoch war und ist weiterhin die Gefahr einer Überflutung gegeben: auch 1981, 1999 und 2002 steht die Anlage unter Wasser. Gerade die Sanierung der Plätze verschlang regelmäßig hohe Summen. 

Ehemals lagen die Plätze -von der angrenzenden Fürstenfeldbrucker Straße einmal abgesehen- relativ unbehelligt am Ortsrand; oftmals mussten am Zweierplatz oder Dreierplatz verschossene Bälle im nahen Maisfeld gesucht werden. Heute befindet sich dort der Gewerbering u.a. mit den Firmen Magna Sweets und Getränke Krämer. Aber auch durch die Neubaugebiete „Jesenwanger Straße“ und „Falkenstraße/Bussardstraße“ liegt das Sportgelände mittlerweile „mitten im Ort“. Ein 200 Meter langer öffentlicher Fuß- und Radweg führt auf der Südseite durch unser Gelände vom Ort zum Gewerbegebiet. Eine so zentrale Lage hat wohl kein Sportplatz im Landkreis.

*in Moorenweis wurden die Straßennamen zum 01.10.1964 eingeführt

 

Moorenweis 1917. Gelber Punkt: Standort heutiges Sportlerheim, türkiser Punkt (damals mit Wasser gefüllte Kiesgrube: heutiger Einserplatz.

 

Ca. 90 Meter lang und 50 Meter breit: erster TSV-Platz an der Gabelung Ammersee-/ Eismerszeller Str.
Sportplatz an der Jahnstraße bei der Eröffnung im Mai 1954
Hochwasser 1965
Hochwasser 1965
 
Hochwasser 1965
Hochwasser 1965
Hochwasser 1981
Hochwasser 1981
Hochwasser 1981
TSV-Gelände 2006
TSV-Gelände 2006
Sportgelände 2023 (Foto Dronepix-aw)
Ergebnis der Platzvermessung im Sommer 2007
Ergebnis der Platzvermessung im Sommer 2007

01.03.1946 – 01.08.1946: Zimmermann Josef

01.08.1946 – 11.01.1950: Franz Leonhard

11.01.1950 – 18.01.1951: Süßmeier Hans

18.01.1951 – 27.02.1958: Graf Anton

27.02.1958 – 09.07.1959: Heider Hans

09.07.1959 – 02.03.1963: Weigl Peter

02.03.1963 – 14.01.1965: Hartl Josef

14.01.1965 – 19.03.1976: Klotz Josef

19.03.1976 – 08.01.1978: Mayer Ludwig

08.01.1978 – 21.01.1986: Milisterfer Helmut

21.01.1986 – 01.03.1990: Schäffler Josef

01.03.1990 – 01.03.1992: Steglich Hermann

01.03.1992 – 19.09.1996: Milisterfer Helmut

19.09.1996 – 16.03.2000: Mayrock Kaspar

16.03.2000 – 31.03.2006: Höflmayr Karl

31.03.2006 – 20.03.2008: Scherer Markus

20.03.2008 – 07/2012: Pöltl Georg

07/2012 – 05/2014: Pöttinger Winfried

05/2014 – 07/2016: Aumüller Franz

07/2016 – 03/2017: Vogt Wolfgang sen. (kommissarisch)

03/2017 – 06/2017: Molli Arnold

06/2017 – 30.03.2023: Vogt Johannes

30.03.2023 – heute: Büger Georg J.

Lebenslauf von Josef Bruglachner (*08.09.1890 in Gräfelfing  22.11.1950 in Moorenweis) 

Josef Bruglachner

Auf dem Moorenweiser Friedhof liegt der Ehrenspielführer der Münchner Löwen, Josef Bruglachner, begraben. Hier ein Porträt über einen der Fußballpioniere in unserem Ort.

Josef Bruglachner wird am 08.09.1890 in Gräfelfing geboren. Er interessiert sich alsbald für den neu aus England kommenden Fußballsport. Zunächst spielt er beim FC Bavaria München von 1899. Dieser Club gehörte zu den 86 Vereinen, darunter nur drei aus Bayern, die am 28.01.1900 in Leipzig den DFB gründen. 1908 schließt sich Bruglachner dem TV 1860 München an, für den er bis 1924, mit einer Unterbrechung 1916, zur Ligaelf gehört. Die Löwen benennen sich erst 1926 in TSV 1860 um. Zusammen mit Josef Braumüller bildet er lange Jahre das Standardverteidigerpaar des Vereins. Er arbeitet im Kaufhaus Tietz, wo er auch seine spätere Frau Mathilde kennenlernt. Bruglachner steht in der Aufstiegsmannschaft von 1913, welche für den TV 1860 die Rückkehr in die Gaustaffel schafft. 1914 spielt er mit der Münchener Stadtauswahl u. a. gegen Mailand und Stuttgart. 1916 spielt er für den VfR Mannheim. Es ist zu vermuten, dass der 1. Weltkrieg ihn zum Wechsel zwang. Im April 1917 steht er in der süddeutschen Mannschaft, die das Endspiel um den Kronprinzenpokal in Berlin gegen die norddeutsche Auswahl mit 1:2 verliert. Der vom sportbegeisterten Kronprinz Wilhelm (Sohn von Wilhelm II.) gestiftete Pokal ist zu jener Zeit sehr populär, es messen sich dort die Landesverbände des Reiches. Im selben Jahr spielt er in Nürnberg für Süddeutschland gegen Westdeutschland. Am Pfingstsonntag 1918 steht er wieder im Aufgebot Süddeutschlands, welches am Schebera-Platz in Berlin-Gesundbrunnen mit 4:5 gegen Norddeutschland unterliegt. Nach dem 1. Weltkrieg bildet er mit Torhüter Kob, und Verteidiger Hönig beim TV 1860 ein Schlusstrio, das nur schwer zu knacken ist. Bereits 1919 wird er zum Ehrenspielführer der Löwen ernannt. Gerade Anfang der 20er-Jahre ist das Ligensystem im Deutschen Reich sehr unübersichtlich. Es gibt diverse Kreisligen bzw. werden neu geschaffen, sodass es 1921 weit über 100 süddeutsche Kreisligisten (= Erstligisten) gibt. Aufgrund dieser Tatsache sind die zahlreichen Berufungen Bruglachners in die Süddeutsche Auswahl wohl der größte Nachweis für sein Können. Gleichzeitig sind sie eine hohe Auszeichnung, weil diese Mannschaft zu jener Zeit hauptsächlich aus Spielern vom 1. FC Nürnberg und der SpVgg Fürth gebildet wird, darunter auch der legendäre Nürnberger Torwart Heiner Stuhlfauth. Am 29.08.1920 spielt er auf der „Hohen Warte“ in Wien mit Süddeutschland gegen Niederösterreich, am 10.10.1920 ist er erneut für die süddeutsche Auswahl im Einsatz: auf dem Kickers-Platz in Stuttgart-Degerloch spielt er gegen Westdeutschland. Er beendet seine aktive Laufbahn beim TSV 1860 München im Jahr 1924 und zieht 1929 nach Moorenweis, wo er ein Fuhrunternehmen eröffnet. Er nimmt sich auch den örtlichen Fußballern an, welche damals noch nicht in einem Verein organisiert kicken. Den hohen Ansprüchen des ehemaligen Spitzensportlers werden die Moorenweiser Spieler indes selten gerecht. Zu entfernteren Freundschaftsspielen, wie zum Beispiel nach Fürstenfeldbruck stellt die Firma Bruglachner des Öfteren einen LKW zum Transport der Moorenweiser Mannschaft zur Verfügung. Im 2. Weltkrieg ist Bruglachner bei der Wehrmacht als Feuerwerker zum Entschärfen von Bomben eingesetzt. Er gerät 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft, die er im Lager Moosburg verbringt. In der Gefangenschaft erkrankt er schwer und kann sich bis zu seinem Tod am 22.11.1950 hiervon nicht mehr erholen. Zur Beerdigung versammeln sich an seinem Grab nicht nur Vertreter des TSV Moorenweis, sondern auch Abordnungen des TSV 1860 München, des Bayerischen Fußballverbandes und viele ehemalige Mannschaftskameraden, um von dem einstigen fußballerischen Ausnahmekönner Abschied zu nehmen. 

1917: Süddeutschland – Westdeutschland (Bruglachner 7. v.l. – vorne sitzend die Nürnberger Torwart-Legende Heiner Stuhlfauth)

08.04.1917: Endspiel Kronprinzenpokal, Süddeutschland – Norddeutschland 1:2, Schebera-Platz Berlin-Gesundbrunnen (Bruglachner rechts)

1920: Süddeutschland – Westdeutschland, Kickers-Platz Stuttgart-Degerloch (Brugachner 7. v.l.)

 

1921: VfR Cöln – TSV 1860 München (Bruglachner vorne 1. v.l.)

 

Zusammengestellt von Bernd Schneider

„Wilde Spiele“ gegen Nachbarortschaften. Erster Platz an der Eismerszeller Straße entsteht. Ehemaliger Spieler der Münchener Löwen gibt Impulse. 

Mindestes seit 1928 wird in Moorenweis Fußball gespielt. In einer „Spielgemeinschaft“ mit Eismerszell wird gegen Ortschaften wie Türkenfeld, Inning oder Althegnenberg gekickt. Der Spielbetrieb wird ausschließlich durch private Spenden finanziert, richtige Trikots gibt es zu dieser Zeit noch nicht, die Fahrten zu den Spielen werden in der Regel per Fahrrad zurückgelegt. Die Mannschaftsführung und die Organisation übernehmen Franz und Hermann Schindlmayr. 1929 zieht die Münchener Fußball-Legende Josef Bruglachner nach Moorenweis. Der ehemalige Spieler des TSV 1860 München und des VfR Mannheim ist ein Impulsgeber für den Fußball im Ort. Bruglachner spielte von 1908 bis 1923 beim TSV 1860 und war dort Ehrenspielführer. Vermutlich brachte es kein anderer Spieler der Löwen in diesen Jahren auf eine größere Zahl von Einsätzen in der Münchener und Süddeutschen Auswahl, als der wegen seines harten Schusses gefürchtete Verteidiger. Die Firma Bruglachner stellt auch manchmal einen LKW für den Spielertransport zur Verfügung. Der „wilde“ Spielbetrieb in Moorenweis endet weitgehend bei Kriegsausbruch 1939.


Gründerjahre. Mangelwirtschaft. Idealismus.

Am 1. Oktober 1945 findet die erste Zusammenkunft zur Gründung einer Fußball-Abteilung auf Anregung von Franz Schindlmayr statt. Am 23. Februar 1946 wird bei der Jahreshauptversammlung des Turnvereins Moorenweis im Nebenzimmer des Gasthofs Schamberger die Fußball-Abteilung gegründet und der Turnverein in Turn- und Sportverein Moorenweis umbenannt. Als 1. Abteilungsleiter stellt sich Josef Zimmermann zur Verfügung. Zum 2. Abteilungsleiter wird Franz Schindlmayr gewählt. Dieser ist zu jener Zeit auch ein weithin bekannter Schiedsrichter und Schiedsrichter-Funktionär. Der Spielbetrieb wird im Frühjahr 1946 mit einer 1. Mannschaft in der Ammersee-C-Klasse aufgenommen, ebenfalls wird eine Jugendmannschaft angemeldet. Der Fußballplatz an der Römerstraße (am Ortsausgang in Richtung Langwied) wird in Betrieb genommen. Gerade kurz nach dem Krieg gibt es im Spielbetrieb manche Einschränkung. So kann zum Beispiel im Jahre 1948 ein Spiel gegen den FC Rot-Weiß Legau nicht stattfinden, weil behördlicherseits eine Busfahrt nicht genehmigt wird und eine Hin- und Rückfahrt der Gäste aus dem Allgäu mit dem Zug nach Geltendorf nicht in einem Tag zu schaffen ist. 1948 wird man in die B-Klasse Ammersee eingestuft.

Bau des Fußballplatzes an der Jahnstraße. Abstieg in die C-Klasse.

Nach Erhalt eines Zuschusses zum Platzbau („Totozuschuss“) wird 1952 begonnen, die Kiesgrube am Ortsausgang Richtung Jesenwang in einen Fußballplatz umzuwandeln. Im Wasser dieser überfluteten Kiesgrube ertranken zwischen 1939 und 1954 fünf Personen. Ein heute hinter dem Beachvolleyballplatz verstecktes Holzkreuz erinnert an diese Unglücksfälle. Am 30. Mai 1954 kann der neue Sportplatz mit einer Turnvorführung und einem Freundschaftsspiel feierlich eröffnet werden. Richtige Umkleiden gibt es dort allerdings noch nicht, die Sportler bringen die Trikots von zu Hause mit. In sportlicher Sicht verläuft dieses Jahrzehnt relativ unspektakulär, nach dem Abstieg aus der B-Klasse (heutige Kreisklasse) 1953 verbringt man die folgenden Jahre in der C-Klasse. Anfang der 50er-Jahre werden Freundschaftsspiele des Öfteren mit Hin- und Rückspiel vereinbart. Auch das Gesellige kommt bei diesen Spielen nicht zu kurz wird mit einem Ausflug (teilweise übers Wochenende) verbunden. 1950 bietet zum Beispiel der TSV Benediktbeuern-Bichl ein Spiel an und preist gleichzeitig die Möglichkeit, am nächsten Tag die Benediktenwand zu besteigen. Die Übernachtung und Verpflegung übernimmt jeweils Heimverein, das gleiche wird für das Rückspiel gefordert.

Mannschaftsfoto 1950
Sportplatzeröffnung 30.05.1954

Der TSV im Aufwind. Bauvorhaben am Sportplatz werden abgeschlossen. Rekordkulisse von über 2000 Zuschauern beim Aufstiegsspiel 1969.

In der Saison 1959/60 steigt der TSV mit Trainer Peter Vogt sen. wieder in die B-Klasse (heutige Kreisklasse) auf. 1961 übernimmt Helmut Klotz das Amt des Jugendleiters, welches er sage und schreibe 29 Jahre innehaben wird. Am 6. August 1961 wird der erste Bauabschnitt mit den neuen Umkleidekabinen und der Hausmeisterwohnung eingeweiht. Gleichzeitig wird die „Erweiterung des Spielfeldes“ gefeiert. In der Spielzeit 1961/62 erreicht Moorenweis erstmals die A-Klasse (heutige Kreisliga) durch einen 2:0-Sieg im Entscheidungsspiel gegen den SV Prittriching. Ein Jahr später steigt man allerdings wieder ab. Im Jahre 1963 wird die AH gegründet. 1964 wird die Jugend durch ein 5:3 im Endspiel gegen den TSV Geltendorf Ammersee-Pokalmeister. 1964/65 gelingt der Ersten Mannschaft abermals der Aufstieg in die A-Klasse. Trainer ist Helmut Klotz. Im Sommer 1965 steht das Sportgelände komplett unter Wasser. Im selben Jahr wird Josef Klotz Abteilungsleiter und bleibt es bis 1976. Im Jahr 1966 wechselt Josef „Josl“ Schäffler zum Deutschen Meister TSV 1860 München. Er kann sich dort jedoch nicht durchsetzen und kehrt wieder zum TSV Moorenweis zurück, für den er insgesamt über 1000 Spiele bestreitet. Im Jahr 1967 wird nun auch die TSV-Turnhalle in Betrieb genommen, Kegelbahn und Schießstände folgen zeitnah. Das Sportlerheim ist damals noch nicht bewirtet, hat aber immerhin schon einen Gesellschaftsraum. Dieser wird in der Gemeindechronik lapidar als „Brotzeitstube“ tituliert. 1968/69 steht Moorenweis erstmals vor dem Sprung in die Bezirksliga. Als A-Klassenmeister der Gruppe West gewinnt man das erste Aufstiegsspiel auswärts beim FC Rottach-Egern mit 2:1. Zu Hause verliert der TSV vor der unglaublichen Rekordkulisse von über 2000 Zuschauern mit 1:3. Beim dritten und alles entscheidenden Spiel unterliegt Moorenweis auf neutralem Platz in Penzberg ersatzgeschwächt mit 1:2 und bleibt in der A-Klasse.

Relegations-Rückspiel gegen den FC Rottach-Egern 1969

Die goldenen Jahre. Der TSV eilt von Erfolg zu Erfolg. Die Erste Mannschaft wird zur festen Größe in der Bezirksliga. A-Jugend steigt 1976 in die Bayernliga auf und erreicht das Finale des Bayernpokals!

Seniorenbereich: In der Spielzeit 1974/75 überflügelt der TSV Moorenweis in der A-Klasse (heutige Kreisliga) im Saison-Endspurt den zwischenzeitlich bereits weit enteilten TSV Geltendorf, welcher aus seinen letzten 8 Spielen nur noch 4 Punkte holt. Damit hat Moorenweis den Aufstieg in die Bezirksliga endlich geschafft! Der TSV wird dann auch noch Zugspitzmeister durch einen 4:1 Sieg gegen den A-Klassen Meister Ost, FC Mittenwald. Trainer ist Franz Keckeis. Im Juli 1975 wird der zweite Fußballplatz seiner Bestimmung übergeben. Das erste Heimspiel in der Bezirksliga weckt im Ort reges Interesse: der TSV trennt sich vom FC Emmering vor 800 Zuschauern mit 1:1. Moorenweis etabliert sich in den folgenden Jahren als feste Größe in der Bezirksliga. Diese ist damals übrigens die 5. Liga, nicht wie heute die 7. Spielklasse. Prägende Spieler zu dieser Zeit sind u.v.a. „Josl“ Schäffler, Hans Sigl, Franz Schneider und „Fredi“ Mahl. In jener Zeit ist es noch möglich eine erfolgreiche Bezirksligamannschaft mit fast ausschließlich einheimischen Spielern zu stellen. Geld wird an die Spieler nicht gezahlt. In der Saison 78/79 belegt der TSV Moorenweis einen guten Mittelfeldplatz. Meister und damit Aufsteiger in die Landesliga wird ein späterer Erstligist, die vom „Meisterlöwen“ Peter Grosser trainierte SpVgg Unterhaching. 

Jugendbereich: Besonders die A-Jugend kann in den 70er-Jahren überragende Erfolge feiern, die untrennbar mit dem Namen des Jugendleiters und -trainers Helmut Klotz verbunden sind. Über Jahre hinweg stellt Moorenweis die erfolgreichste A-Jugendmannschaft des Landkreises. Von 1973 bis 1976 spielen unsere Jungs in der Bezirksliga, den Landkreispokal gewinnen sie 1973, 1974, 1975, 1976 und 1978. Im Jahr 1976 gelingt der ganz große Wurf, als Moorenweis in die neugeschaffene Jugend-Bayernliga aufsteigt. Diese ist die höchste Spielklasse. Ebenfalls 1976 wird das Endspiel um den Bayernpokal erreicht, welches denkbar knapp mit 4:5 gegen den SV Erlenbach (Unterfranken) verloren geht. Bei einem Einladungsturnier in Berlin schlägt man im Finale die A-Jugend des amtierenden Schweizer Meisters FC Zürich. Dieser Erfolg weckt Begehrlichkeiten bei anderen Clubs. Nach dem altersbedingten Ausscheiden aus der A-Jugend wechseln mehrere Spieler des TSV (darunter Wolfgang Vogt und Ludwig „Luggi“ Schäffler) zum Bayernligisten SC Fürstenfeldbruck. Dort ist Schäffler noch heute der zweiterfolgreichste Torjäger aller Zeiten. Der TSV kann für die erste Saison in der A-Jugend-Bayernliga die Abgänge nicht adäquat ersetzen und steigt nach nur einem Jahr wieder ab. Man hatte es dort als einziger echter „Dorfverein“ unter anderem mit dem FC Bayern und dem TSV 1860 München zu tun. Beim Ligakonkurrenten FC Augsburg spielt ein 17-jähriger mit, der später eine echte Fußball-Legende wird: Bernd Schuster. Gegen den TSV Moorenweis soll Schuster, der weniger als vier Jahre später bereits beim FC Barcelona kickt und Europameister ist, jedoch keinen Stich gemacht haben. Die D-Jugend des TSV erreicht 1977 als Zugspitzmeister das oberbayerische Finale, die Endspielniederlage gegen den FC Bayern München verfolgen in Moorenweis rund 600 Zuschauer.

Bezirksliga Mannschaft 1975

Erneute Spitzenleistungen. TSV erringt Hallenmeisterschaften am laufenden Band. Erste Mannschaft steigt 1986 wieder in die Bezirksliga auf.

Im Jahre 1980 wird der dritte Fußballplatz eingeweiht. Die D-Jugend wird im selben Jahr Zugspitzmeister und verliert im oberbayerischen Halbfinale gegen den TSV 1860 München. In dieser Mannschaft stehen mit Josef Scheiblegger (TSV Landsberg), Gerald von Zehmen (Schwaben Augsburg, FC Augsburg) und Klaus Schäffler (SpVgg Starnberg, TSV 1860 München, TSV Eching) gleich drei Spieler, die später den Weg in den höherklassigen Fußball finden werden. Im Winter 1981/1982 steht der Fußballplatz erneut komplett unter Wasser. 1981 wird die Flutlichtanlage am 3er-Platz in Betrieb genommen. In der Spielzeit 1981/82 kann der TSV die Bezirksliga nicht mehr halten und steigt in die A-Klasse (Kreisliga) ab. Große Erfolge werden in den 80ern in der Halle errungen. Seit 1981 werden die Ammersee-Hallenmeisterschaften ausgetragen. Der Bau der Moorenweiser Mehrzweckhalle im Jahre 1983 wirkt sich sofort positiv für den TSV aus. Unsere Mannschaften haben einen Vorteil gegenüber Vereinen aus den umliegenden Gemeinden, welche keine Trainingsmöglichkeit dieser Größenordnung besitzen. Der TSV wird 1983, 1984, 1985, 1987, 1988 und 1989 Ammersee-Hallenmeister, 1985 zusätzlich noch Zugspitzmeister. Insbesondere in den Finalrunden herrscht in den Hallen regelmäßig eine sehr gute bis hitzige Atmosphäre. Erst Ende der 90er-Jahre kann der SC Fürstenfeldbruck den TSV Moorenweis als „Rekordmeister“ ablösen. In der Saison 1985/86 ist es erneut so weit, der TSV wird unter Trainer Sebastian „Wastl“ Hartl aus Fürstenfeldbruck wieder Meister der A-Klasse und steigt erneut in die Bezirksliga auf. Im Mai 1986 erscheint die erste Stadionzeitung und die Bandenwerbung wird installiert. Im Juni 1989 kann auch Trainer „Luggi“ Schäffler den Abstieg der 1. Mannschaft aus der Bezirksliga nicht verhindern. Die E-Jugend wird 1989 zuerst Ammersee-, dann Zugspitzmeister. Im oberbayerischen Halbfinale ist dann der FC Bayern München Endstation. In den 80ern finden am Vereinsgebäude größere Umbaumaßnahmen statt: Nachdem im Jahre 1981 das Gewerbeaufsichtsamt die Küche der Sportgaststätte bemängelt hat und auch zwei vorhandenen Kabinen für die Mannschaften des TSV viel zu wenig sind, entschließt man sich zur sogenannten „großen Lösung“, den Anbau eines neuen Kabinentraktes. Dieser umfasst vier Kabinen, eine Schiedsrichterkabine, zwei Duschräume und einen Geräteraum im Untergeschoss, den Anbau der neuen Sanitäranlage, von Kühl- und Lagerräumen der Sportgaststätte im Erdgeschoss, sowie den Ausbau der Hausmeisterwohnung im Obergeschoss. Die TSV-Mitglieder erbringen über 12.000 Stunden freiwillige Arbeit an der Baustelle. Die feierliche Eröffnung findet im Jahr 1987 statt.

Bezirksliga-Aufstieg 1986
Anbau Kabinentrakt Mitte 1980er-Jahre
Anbau Kabinentrakt Mitte 1980er-Jahre

Kleinere Brötchen und bittere Pillen. Der schleichende Abstieg beginnt.

Nachdem in Moorenweis weiterhin kein Geld an Spieler gezahlt wird, wird es immer schwieriger gute Spieler zu halten, weil viele Vereine aus dem Umkreis verstärkt mit Bezahlung locken. 1991/92 kann man im Relegationsspiel gegen den Abstieg den FC Landsberied noch distanzieren, ist es eine Saison später dann soweit, 1992/93 steigt der TSV in die B-Klasse (heutige Kreisklasse) ab. Davor hatte man 18 Jahre A-Klasse (heutige Kreisliga) und 10 Jahre Bezirksliga gespielt. In den folgenden Jahren findet man sich meist im Mittelfeld der B-Klasse wieder. Sportlich sehr erfolgreich sind indes die Schiedsrichter. Mit Rainer Schramm und Robert Hartl pfeifen gleich zwei unserer Referees in der Landesliga. Abteilungsleiter zu jener Zeit ist Helmut Milisterfer, welcher mit insgesamt 12 Jahren (1978-1986 und 1992-1996) an der Spitze der Fußball-Abteilung der Rekordhalter ist. 1995 erreicht der TSV die 5. (Vor-) Runde im DFB-Pokal. Endstation ist der Bayernligist FC Starnberg, gegen den zu Hause mit 2:7 verloren wird. 1995 wird begonnen, den so genannten „Einser-Platz“ wieder herzurichten, neu zu planieren und einzusäen, sowie Bandenwerbung anzubringen. Er soll von nun an wieder das Hauptspielfeld für die Seniorenteams sein. Am 26.12.1995 stirbt TSV-Spielertrainer Hermann Keil aus Geltendorf im Alter von 35 Jahren an den Folgen einer Infektion. Wenige Tage zuvor hatte er noch eine Trainingseinheit geleitet und sich dann einer vermeintlichen Routineoperation unterzogen. 1997 werden Hans Sigl und Franz Schneider für insgesamt 1000 Spiele im Trikot des TSV Moorenweis geehrt, die gleiche Ehrung erhalten 1999 Cornel Fuchsschwanz und Josef Schäffler. Das „Jahrhunderthochwasser“ Pfingsten 1999 verschont auch Moorenweis nicht, der Hauptplatz des TSV steht wochenlang unter Wasser.

Erste Mannschaft 1993 Erste Mannschaft 1993[/captio(1199

Einsetzender Aufschwung nach erneuten Tiefpunkten im Herrenbereich. Erfolge in der Jugendarbeit. 

In der Saison 2001/2002 kommt ein weiterer Tiefpunkt. Mit einer nominell guten Mannschaft will man eigentlich um den Aufstieg in die Kreisliga mitspielen, doch fehlender Teamgeist führt letztlich zum Abstieg in die A-Klasse. Auch eine starke Rückrunde unter Interimstrainer Richard Greif reicht nicht mehr aus, um das Ruder noch herumzureißen. Eine Saison später schafft der TSV unter Trainer Werner Entholzner die Rückkehr in die Kreisklasse. Härtester Widersacher ist die SpVgg Wildenroth, welche im Endspurt Nerven zeigt und vom TSV noch überflügelt wird. Im Winter 2002/2003 ist der Sportplatz mal wieder überflutet und gefriert. Der Sportplatz wird damit zum „Eisstadion“, in dem Schlittschuhläufer und Eishockeyspieler ihre Runden drehen. Der Wind in der Kreisklasse erweist sich als zu rau, erneut muss ein Abstieg in die A-Klasse hingenommen werden. Im Relegationsspiel in Maisach verliert man denkbar knapp im Elfmeterschießen gegen den SV Puchheim. Die B-Junioren besiegen 2004 im Finale des Sparkassenpokals den SC Unterpfaffenhofen und holen diese Trophäe zum ersten Mal nach Moorenweis. Im Juni 2006 gewinnt Manuel Schäffler mit der U17 (B-Junioren) des TSV 1860 München die Deutsche Meisterschaft. Der Sohn von „Luggi“ Schäffler spielte bis Ende der D-Jugend beim TSV Moorenweis. Durch die Ausweisung neuer Baugebiete Ende der 90er-Jahre und den damit verbundenen Zuzug von Familien ist gerade im Jugendbereich ein starker Anstieg der Aktivenzahlen zu verzeichnen. So hat der TSV im Jahr 2006 drei F-Jugendteams im Spielbetrieb, aber im Eindruck des WM-Booms ist selbst dies zu wenig. In der Saison 2006/2007 belegt der TSV in der A-Klasse nach einem spannenden Saisonfinish den zweiten Rang hinter Meister SV Puch. In einem furiosen Relegationsspiel wird der FC Eichenau in Mammendorf vor über 800 Zuschauern mit 6:2 zerlegt; der TSV ist damit wieder zurück in der Kreisklasse. Ein Jahr später gelingt beinahe der Durchmarsch in die Kreisliga. Das „Endspiel“ gegen den punktgleichen VSST Günzlhofen findet am letzten Spieltag zuhause vor über 500 Zuschauern statt. Moorenweis verliert mit 1:4 und wird nur „undankbarer Dritter“.

A-Klassen-Meister 2003

2010 – 2019
Über den Umweg A-Klasse in die Kreisliga. Rückkehrer ermöglichen Aufschwung.

Im Mai 2011 steht der Moorenweiser Manuel Schäffler mit dem Zweitligisten MSV Duisburg im DFB-Pokalfinale gegen den FC Schalke 04. Die Sensation bleibt aus, das Spiel endet 0:5. Beim TSV Moorenweis findet eine seit der Saison 2008/09 einsetzende Schwächephase in der Saison 2011/12 mit dem erneuten Abstieg in die A-Klasse ihren Tiefpunkt. Dort kann man sich in den folgenden Jahren konsolidieren und erreicht in der Saison 2014/15 unter Trainer Dieter Birkner den 2. Platz und damit die Relegation gegen den SC Olching II. Sowohl auswärts (1:0), als auch daheim (2:0) behält man die Oberhand und macht den Wiederaufstieg in die Kreisklasse perfekt. In der Saison 2015/16 kann man dort gerade noch den Abstieg verhindern, danach geht es jede Spielzeit in der Tabelle weiter nach oben. In den Jahren 2015 bis 2017 macht die Fußball-Abteilung neben dem Platz negative Schlagzeilen. Rücktritte der Vorstandschaft sind keine Seltenheit. So titelt das Fürstenfeldbrucker Tagblatt im Juni 2017: „In Moorenweis geht’s wieder drunter und drüber – die Fußball-Abteilung kommt einfach nicht zur Ruhe“. Erst mit Abteilungsleiter Johannes Vogt und seinem Team gelangt wieder Stabilität in die Führungsriege. 2018/19 wird der TSV unter den Trainern Branko Marcetic und Johannes Schöttl Meister der Kreisklasse und schafft damit erstmals nach 26 Jahren wieder die Rückkehr in die Kreisliga. Grund für diesen Aufschwung sind unter anderem Spieler wie Johann Dietrich, Andreas Beinhofer und Patrick Saur, welche früher höherklassig (Bayernliga, Landesliga) gespielt haben und nach ihrer Zeit bei anderen Vereinen zum Heimatverein zurückkehren, bzw. in den Ort geheiratet haben.

2020 – heute
Corona-Einschränkungen beeinträchtigen den Spielbetrieb. Auf Abstieg in Kreisklasse folgt direkter Wiederaufstieg.

Die Jahre 2020-2022 sind auch im Lokalfußball geprägt von der Corona-Pandemie, in denen der Trainings- und Spielbetrieb teilweise zum Erliegen kommt, bzw. unter starken Einschränkungen leidet. In der Kreisliga-Spielzeit 2021/22 enttäuscht der TSV auf ganzer Linie und steigt in die Kreisklasse ab. Bereits in der folgenden Saison erreicht Moorenweis in der neu eingeführten Herbstrunde 2022 den 1. Platz. In der Frühjahrsrunde (Meisterrunde) 2023 wird auf den letzten Drücker durch einen Patzer des FC Emmering der Relegationsplatz gesichert. Im Relegations-Hinspiel unterliegt man auswärts beim TSV Utting noch mit 0:1. Beim Rückspiel in Moorenweis behält man vor 650 Zuschauern beim 4:0 die Nerven und feiert den direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga. Trainer sind der während der Saison zurückgeholte Branko Marcetic und Markus Kreitner. Fast genauso erfolgreich gestaltet sich die Sparkassenpokal-Kampagne dieser Spielzeit: Moorenweis erreicht erstmals das Finale dieses Wettbewerbs. Im „Finale dahoam“ in Moorenweis empfängt man zur großen Enttäuschung vor 350 Zuschauern dann aber nicht den regulär qualifizierten Finalgegner, den VSST Günzlhofen. Dieser befindet sich nach dem Bezirksliga-Abstieg in Auflösung und kann keine Mannschaft stellen. Stattdessen wird mittels geheimer Auslosung der ambitionierte Landesligist SC Oberweikertshofen als Ersatzgegner gefunden. Gegen diesen hat man letztlich keine Chance und unterliegt mit 1:6. In der Spielzeit 2023/24 qualifiziert sich der TSV als Zweiter souverän für die Meisterrunde der Kreisliga.

Aufstieg in die Kreisliga 2023

Wappen:

Beim TSV-Wappen handelt es sich um ein so genanntes Schildwappen. Dieses ist rot-weiß-rot diagonal gestreift. Der Verlauf dieser Diagonalen ist eher ungewöhnlich: bei fast allen solcher Wappen verläuft die Steigung von links unten nach rechts oben, beim Moorenweiser Wappen geht es „bergab“. Auf den roten Feldern befindet sich der Vereinsname, im weißen Feld prangt ein Edelweiß als Wappenblume. Dies ist sehr außergewöhnlich für einen Verein, der nicht im alpinen Raum beheimatet ist. Wahrscheinlich wurde das Edelweiß von der Moorenweiser Schützengesellschaft Edelweiß übernommen, welche heute eine der TSV-Abteilungen ist. Diese existiert bereits seit dem 18. Jahrhundert. Wann das Wappen entstanden ist, lässt sich nicht mehr genau nachvollziehen, seit den 1960er-Jahren wird es jedenfalls auf Briefbögen des Vereins verwendet. Es wurde mehrfach umgestaltet, in den späten 60er- und frühen 70er-Jahren wies es einen auffälligen Knick in der oberen rechten Ecke auf. In den späten 80ern wurde das Design wesentlich gefälliger gestaltet. Es wurde je nach Version der Ortsname in Klein- oder Großbuchstaben geschrieben. In den 1990ern wurde neben dem Edelweiß der Zusatz „gegr. 1920“ eingefügt. In den 2010er-Jahren wurde zusätzlich ein vereinfachtes Wappen entwickelt, welches vor allem den Druck, bzw. die Erkennbarkeit auf Trainingsanzügen usw. verbesserte.

Vereins- und Abteilungsfarben:

Wie beim TSV 1860 München haben auch beim TSV Moorenweis die Fußballer andere Farben als ihr Hauptverein. Bei den Löwen hat der Hauptverein grün-gold als Farben. Die Fußballer treten bekannterweise blau-weiß an. In Moorenweis sind die Farben des Hauptvereins rot-weiß, die Farben der Fußball-Abteilung sind grün-weiß.

Abteilungslied:

(zur Melodie vom Kaiserjägermarsch „Mir san die Kaiserjager“)

Nun lasst ein Lied erklingen aus froher Jugend Brust und hin zu allen dringen in edler Lebenslust!

Lasst nach dem Beispiel vieler uns kämpfen um den Preis! Ref: Wir sind die Fußballspieler der FA Moorenweis!

Wenn wir am Platze spielen, dann sorgt der ganze Chor, dass flott das runde Leder saust in des Gegners Tor.

Sind wir auch mal geschlagen, auf´s neue gilt der Preis! Ref: Wir sind die Fußballspieler der FA Moorenweis!

Mit Spiel und Sport wir stählen die Glieder und den Sinn, daraus Beruf und Heimat dann haben den Gewinn.

Frisch, fromm, froh, frei, dies Motto, sei unser höchster Preis: Ref: Wir sind die Fußballspieler der FA Moorenweis!

Lasst froh das Lied erklingen zu aller Jugend Lob, die sich in Jugendstärke zu edlem Sport erhob!

Dann sagen stolz die Mädchen und alle hier im Kreis: Ref: Das sind die Fußballspieler der FA Moorenweis!

(Dieses Lied wurde früher bei Vereinsveranstaltungen gesungen)

In den Anfangstagen des Fußballs in Moorenweis werden die Heimspiele hauptsächlich auf dem Platz an der Eismerszeller Straße ausgetragen, ungefähr dort wo sich heute die Firma Heizöl Süßmeier befindet. Dieser Platz wird nach dem Umzug an die Jahnstraße bis in die 60er-Jahre als Ausweichplatz genutzt. Die Beschaffenheit des Rasens dort wird als schlecht beschrieben, so manch technisch bessere Gegner soll sich hier die Zähne ausgebissen haben. Nach dem 2. Weltkrieg spielt man auf dem Platz an der Römerstraße, am Ortsausgang in Richtung Langwied. Seit 1952 wird fleißig an der ehemaligen Kiesgrube am Ortsausgang in Richtung Fürstenfeldbruck gearbeitet, um diese in einen Fußballplatz zu verwandeln. Gut einen Monat vor dem „Wunder von Bern“, am 30. Mai 1954 ist es dann soweit, mit dem Umzug auf den Platz an der Jahnstraße hat der TSV seine Heimat gefunden. Allerdings müssen die Fußballer noch bis zum 06.08.1961 warten, ehe das Gebäude mit Kabinen und Duschen zur Verfügung steht. Zuerst wird nur auf einem Platz trainiert und gespielt, seit 1966 gibt es ein Beleuchtung um den Trainingsbetrieb zu verbessern. Mit einem Flutlicht im heutigen Sinn haben diese Strahler allerdings nicht viel zu tun. 1967 wird die TSV-Halle am Sportplatz eröffnet. Kegelbahn und Schießstände folgen. Ein bewirtetes Sportlerheim gibt es da noch nicht, aber immerhin eine sogenannte „Brotzeitstube“. Das Vereinslokal der Fußballer ist weiterhin das Gasthaus Schamberger. Im Juli 1975 kommt der zweite Fußballplatz hinzu. Bis in die 70er-Jahre gibt es, aufgrund des häufig unbespielbaren Geläufs auch noch einen Ausweichplatz in der Kalkofenstraße hinter dem Autohaus Knoller. Im Jahr 1980 wird Platz 3 angelegt; seit 1981 gibt es dort eine Flutlichtanlage. Die Betonmasten hierfür wurden vorausschauend nach den Olympischen Spielen 1972 in München erworben. Bei diesem Großereignis dienten sie zur Beleuchtung von Parkplätzen. Ab Mitte der 1980er-Jahre wird der etwas höher gelegene „Zweier-Platz“ aufgrund der latenten Hochwassergefahr am „Einser“ das Hauptspielfeld der Senioren. Zum Bezirksligaaufstieg 1986 bringt man erstmals Werbebanden an. Ab 1995 wird der „Einser-Platz“ mit einer Drainage versehen, neu planiert und eingesät, hier werden ebenfalls Werbebanden installiert und seit 1996 werden die Heimspiele der Seniorenmannschaften wieder dort ausgetragen. Gerade der „Dreier-Platz“ macht häufig Sorgen, seit den 90er-Jahren gleicht er im Herbst häufig einer Schlammwüste. 2002 versieht man ihn ebenfalls mit einer Drainage. 

Einen fast stadionähnlichen Charakter hat die Anlage des TSV aufgrund seiner Lage in der Senke der ehemaligen Kiesgrube. Dies ist freilich auch das große Manko. Zwar wurde nach dem ersten großen Hochwasser 1965 ein Entwässerungskanal vom Sportgelände über die Krautgärtenwiesen zum Moosgraben gebaut (eine Baufirma stellte hierfür kostenlos einen Bagger zur Verfügung). Dennoch war und ist weiterhin die Gefahr einer Überflutung gegeben: auch 1981, 1999 und 2002 steht die Anlage unter Wasser. Gerade die Sanierung der Plätze verschlingt regelmäßig hohe Summen. 

Ehemals lagen die Plätze -von der angrenzenden Fürstenfeldbrucker Straße einmal abgesehen- relativ abgeschieden am Ortsrand; oftmals musste ein am Zweierplatz verschossener Ball im angrenzenden Maisfeld gesucht werden. Heute befindet sich dort der Gewerbering mit den Firmen Magna Sweets und Getränke Krämer. Aber auch durch die Neubaugebiete „Jesenwanger Straße“ und „Falkenstraße/Bussardstraße“ liegt das Sportgelände mittlerweile „mitten im Ort“. Ein 200 Meter langer öffentlicher Fuß- und Radweg führt auf der Südseite durch unser Gelände vom Ort zum Gewerbegebiet. Eine so zentrale Lage hat wohl kein Sportplatz im Landkreis.

Moorenweis 1917. Gelber Punkt: Standort heutige TSV-Halle usw., türkiser Punkt (damals mit Wassergefüllte Kiesgrube): heutiger Einserplatz.

 

Ca. 90 Meter lang und 50 Meter breit: erster TSV-Platz an der Gabelung Ammersee-/ Eismerszeller Str.
Sportplatz an der Jahnstraße bei der Eröffnung im Mai 1954
Hochwasser 1965
Hochwasser 1965
 
Hochwasser 1965
Hochwasser 1965
Hochwasser 1981
Hochwasser 1981
Hochwasser 1981
TSV-Gelände 2006
TSV-Gelände 2006
Sportgelände 2023 (Foto Dronepix-aw)
Maße der Plätze im Jahr 2007
Maße der Plätze im Jahr 2007

01.03.1946 – 01.08.1946: Zimmermann Josef

01.08.1946 – 11.01.1950: Franz Leonhard

11.01.1950 – 18.01.1951: Süßmeier Hans

18.01.1951 – 27.02.1958: Graf Anton

27.02.1958 – 09.07.1959: Heider Hans

09.07.1959 – 02.03.1963: Weigl Peter

02.03.1963 – 14.01.1965: Hartl Josef

14.01.1965 – 19.03.1976: Klotz Josef

19.03.1976 – 08.01.1978: Mayer Ludwig

08.01.1978 – 21.01.1986: Milisterfer Helmut

21.01.1986 – 01.03.1990: Schäffler Josef

01.03.1990 – 01.03.1992: Steglich Hermann

01.03.1992 – 19.09.1996: Milisterfer Helmut

19.09.1996 – 16.03.2000: Mayrock Kaspar

16.03.2000 – 31.03.2006: Höflmayr Karl

31.03.2006 – 20.03.2008: Scherer Markus

wird vervollständigt…

Lebenslauf von Josef Bruglachner (*08.09.1890 in Gräfelfing  22.11.1950 in Moorenweis) 

Josef Bruglachner

Auf dem Moorenweiser Friedhof liegt der Ehrenspielführer der Münchner Löwen, Josef Bruglachner, begraben. Hier ein Porträt über einen der Fußballpioniere in unserem Ort.

Josef Bruglachner wird am 08.09.1890 in Gräfelfing geboren. Er interessiert sich alsbald für den neu aus England kommenden Fußballsport. Zunächst spielt er beim FC Bavaria München von 1899. Dieser Club gehörte zu den 86 Vereinen, darunter nur drei aus Bayern, die am 28.01.1900 in Leipzig den DFB gründen. 1908 schließt sich Bruglachner dem TV 1860 München an, für den er bis 1924, mit einer Unterbrechung 1916, zur Ligaelf gehört. Die Löwen benennen sich erst 1926 in TSV 1860 um. Zusammen mit Josef Braumüller bildet er lange Jahre das Standardverteidigerpaar des Vereins. Er arbeitet im Kaufhaus Tietz, wo er auch seine spätere Frau Mathilde kennenlernt. Bruglachner steht in der Aufstiegsmannschaft von 1913, welche für den TV 1860 die Rückkehr in die Gaustaffel schafft. 1914 spielt er mit der Münchener Stadtauswahl u. a. gegen Mailand und Stuttgart. 1916 spielt er für den VfR Mannheim. Es ist zu vermuten, dass der 1. Weltkrieg ihn zum Wechsel zwang. Im April 1917 steht er in der süddeutschen Mannschaft, die das Endspiel um den Kronprinzenpokal in Berlin gegen die norddeutsche Auswahl mit 1:2 verliert. Der vom sportbegeisterten Kronprinz Wilhelm (Sohn von Wilhelm II.) gestiftete Pokal ist zu jener Zeit sehr populär, es messen sich dort die Landesverbände des Reiches. Im selben Jahr spielt er in Nürnberg für Süddeutschland gegen Westdeutschland. Am Pfingstsonntag 1918 steht er wieder im Aufgebot Süddeutschlands, welches am Schebera-Platz in Berlin-Gesundbrunnen mit 4:5 gegen Norddeutschland unterliegt. Nach dem 1. Weltkrieg bildet er mit Torhüter Kob, und Verteidiger Hönig beim TV 1860 ein Schlusstrio, das nur schwer zu knacken ist. Bereits 1919 wird er zum Ehrenspielführer der Löwen ernannt. Gerade Anfang der 20er-Jahre ist das Ligensystem im Deutschen Reich sehr unübersichtlich. Es gibt diverse Kreisligen bzw. werden neu geschaffen, sodass es 1921 weit über 100 süddeutsche Kreisligisten (= Erstligisten) gibt. Aufgrund dieser Tatsache sind die zahlreichen Berufungen Bruglachners in die Süddeutsche Auswahl wohl der größte Nachweis für sein Können. Gleichzeitig sind sie eine hohe Auszeichnung, weil diese Mannschaft zu jener Zeit hauptsächlich aus Spielern vom 1. FC Nürnberg und der SpVgg Fürth gebildet wird, darunter auch der legendäre Nürnberger Torwart Heiner Stuhlfauth. Am 29.08.1920 spielt er auf der „Hohen Warte“ in Wien mit Süddeutschland gegen Niederösterreich, am 10.10.1920 ist er erneut für die süddeutsche Auswahl im Einsatz: auf dem Kickers-Platz in Stuttgart-Degerloch spielt er gegen Westdeutschland. Er beendet seine aktive Laufbahn beim TSV 1860 München im Jahr 1924 und zieht 1929 nach Moorenweis, wo er ein Fuhrunternehmen eröffnet. Er nimmt sich auch den örtlichen Fußballern an, welche damals noch nicht in einem Verein organisiert kicken. Den hohen Ansprüchen des ehemaligen Spitzensportlers werden die Moorenweiser Spieler indes selten gerecht. Zu entfernteren Freundschaftsspielen, wie zum Beispiel nach Fürstenfeldbruck stellt die Firma Bruglachner des Öfteren einen LKW zum Transport der Moorenweiser Mannschaft zur Verfügung. Im 2. Weltkrieg ist Bruglachner bei der Wehrmacht als Feuerwerker zum Entschärfen von Bomben eingesetzt. Er gerät 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft, die er im Lager Moosburg verbringt. In der Gefangenschaft erkrankt er schwer und kann sich bis zu seinem Tod am 22.11.1950 hiervon nicht mehr erholen. Zur Beerdigung versammeln sich an seinem Grab nicht nur Vertreter des TSV Moorenweis, sondern auch Abordnungen des TSV 1860 München, des Bayerischen Fußballverbandes und viele ehemalige Mannschaftskameraden, um von dem einstigen fußballerischen Ausnahmekönner Abschied zu nehmen. 

1917: Süddeutschland – Westdeutschland (Bruglachner 7. v.l. – vorne sitzend die Nürnberger Torwart-Legende Heiner Stuhlfauth)

08.04.1917: Endspiel Kronprinzenpokal, Süddeutschland – Norddeutschland 1:2, Schebera-Platz Berlin-Gesundbrunnen (Bruglachner rechts)

1920: Süddeutschland – Westdeutschland, Kickers-Platz Stuttgart-Degerloch (Brugachner 7. v.l.)

 

1921: VfR Cöln – TSV 1860 München (Bruglachner vorne 1. v.l.)

 

Zusammengestellt von Bernd Schneider

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